sauberconcept

Bewerber anziehen und überzeugen – so geht’s!

Geschrieben von Constance Schulz | 28.10.2021 07:00:00

„Ein Unternehmen sollte sein Wachstum daran orientieren, ob es genug gute Leute anziehen kann, um dieses zu tragen“, ist ein Rat von Jim Collins (US-amerikanischer Management Experte). Der Fachkräftemangel wächst enorm und Arbeitgeber stehen mittlerweile hart im Wettbewerb, Top-Fachkräfte auf dem Bewerbermarkt für sich zu gewinnen. Insbesondere im Bereich Reinigungspersonal sind ausgebildete Fachkräfte sehr gefragt und werden von Recruitern stark umworben. Aus diesem Grund bedarf es neuer Methoden wie Employer Branding, Personalmarketing und Active Sourcing, welche wir in diesem Artikel noch genauer erklären werden.

Zentrale Frage sollte für ein Unternehmen sein, wie es sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem Markt positionieren kann. Doch welche Maßnahmen, Tools und Social-Media Kanäle sind wirklich erfolgversprechend und sinnvoll für Ihr Unternehmen?

Neue Tools im Detail:

1. Employer Branding (Arbeitgebermarke)

Ist eine Marketing-Strategie für Personalabteilungen. Hierbei handelt es sich um den Prozess, als Unternehmen eine Arbeitgebermarke aufzubauen. Vergleichbare Vorgehensweisen sind aus dem Marketing als Markenbildungs-Prozesse bekannt. In einer Zeit, in der hochqualifizierte Reinigungsfachkräfte rar sind, ist es für Firmen wichtig, sich mithilfe von Employer Branding als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren.

Die fünf grundlegenden Dimensionen des Employer Brandings sind:

  • Glaubwürdigkeit
  • Respekt
  • Fairness
  • Stolz
  • Teamorientierung

Nur durch die Betrachtung und Behandlung der Mitarbeiter als Wertschöpfungspotenzial, kann eine Arbeitgebermarke langfristig und nachhaltig als attraktiver Arbeitgeber betrachtet werden.

Hier 3 Beispiele für erfolgreiches Employer Branding:

Deloitte

da Bewerber oft schon vorab erfahren möchten, welche Aufgaben sie später übernehmen werden, hat Deloitte ein Marktforschungsinstitut beauftragt um mehr über Ihre Zielgruppe und damit mögliche Bewerber zu erfahren. Auch wird das Nutzerverhalten auf der eigenen Karriere-Webseite dazu sehr genau analysiert. Diese beispielhafte Karrierewebseite von Deloitte gewann 2017 den Trendence Employer Branding Award.

Gebäudetechnik Bensheim

Hier wurde unter Mitwirkung der Mitarbeiter des Unternehmens, ohne großen finanziellen oder technischen Aufwand, ein Video gedreht. Die Mitarbeiter treten dabei als Markenbotschafter für Ihren Arbeitgeber auf. Ein schönes Beispiel für umfassende und glaubwürdige Unternehmensvorstellung. Das Video wurde in die Karriereseite eingebunden und integriert alle für Bewerber wichtigen Informationen in eine Story aus dem Arbeitsalltag eines Mitarbeiters. 

Blackbox Aldi Süd

Statt das eigene Markenimage zu bedienen, zeigte ALDI Süd mit seiner Aktion Sekundärtugenden und punktete als kreativer, spannender und innovativer Arbeitgeber, der von Interessenten inkognito und anonymisiert erkundet werden kann. Bewerber und Personaler begegneten sich in einer „Blackbox“ in absoluter Dunkelheit. Das Blind Recruiting soll bewusst einen Unterschied zu herkömmlichen Bewerbungsverfahren machen und will oberflächliche Vorurteile anhand des Aussehens der Beteiligten vorübergehend außer Kraft setzen. 

Damit hat es Aldi geschafft, sich mit einer beeindruckenden und außergewöhnlichen Aktion beim Kölner „Absolventenkongress“ als attraktiver Arbeitgeber mit einer preiswürdigen und neuen Idee zum Employer Branding zu platzieren.

2. Personalmarketing 

Das Personalmarketing stellt ein konkretes Vorgehen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität auf dem Markt über Marketing, PR, und Social Media dar. Die Maßnahmen wenden sich in zwei Richtungen. 

Nach innen, um bestehende Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden,
nach außen, um qualifizierte Bewerber anzuziehen und für sich zu gewinnen.

Wie im Marketing gilt es auch hier, einen Mix aus Personalmarketing-Instrumenten zu schaffen. Zu diesem Mix gehören unter Anderem:

  • Gewinnung neuer Mitarbeiter durch Recruiting-Maßnahmen
  • Schaffung eines positiven Bewerbungsprozesses
  • Entwicklung, Formulierung, Platzierung bedarfs- und zielgruppengerechter Einstiegsangebote
  • Analyse eingehender Bewerbungen und Auswahl geeigneter Kandidaten
  • Aufbau eines Talent Pools

3. Active Sourcing

Heißt so viel wie aktive Suche. Jeder, der schon einmal ein Jobangebot auf den Plattformen Xing oder LinkedIn von einem Personalrecruiter erhalten hat, kennt das Prinzip.

Anstatt auf Bewerbungen zu warten, werden Recruiter zunehmend proaktiv. Sie suchen selbst initiativ den Kontakt mit Talenten, die für ihr eigenes Unternehmen vielversprechend sind. Der Vorteil: Wer in den direkten Dialog geht, muss keine Stellenanzeige schalten.

Instrumente im Personalrekrutierung

Der Luxus, auf eine Stellenanzeige hunderte von Bewerbungen zu erhalten, war einmal und ist vorbei. Dennoch stehen bei der Personalauswahl eine Reihe von Mitteln zur Verfügung die einzeln, kombiniert oder ganz individuell genutzt werden können. Beispiele hierfür sind:

  • Interne Stellenanzeigen
  • Eigene Unternehmen – Karrierewebseite
  • Recruiting Video zur Firmenpräsentation
  • Externe Stellenanzeigen (sowohl Online als auch Print)
  • Social Recruiting über die bekannten Kanäle wie Facebook, Twitter, Instagram etc.
  • Messen und andere Events 
  • Empfehlungen, wie Mitarbeiter werben Mitarbeiter
  • Newsletter mit Stellenausschreibungen

Fazit

Der Fachkräftemangel wird in der deutschen Medienlandschaft seit mehreren Jahren heiß diskutiert. Der demografische Wandel führt zu einer zunehmenden Überalterung der Gesellschaft, sodass die Zahl der arbeitsfähigen Menschen nach Prognosen bis 2040 um ca. 10 Prozent sinkt. Studien zeigen wiederholt, dass branchenabhängig der Fachkräftemangel immer größer wird. Grund genug veraltete Methoden bei der Personalgewinnung durch neue zu ersetzen.

So breit gefächert, wie die Themen in der Personalrekrutierung sind, so vielseitig sind die Chancen für Unternehmen, sich zu beweisen. Der wichtigste Anspruch ist es, am Puls der Zeit zu bleiben und sich immer wieder rechtzeitig auf weitreichende gesellschaftliche Veränderungen vorzubereiten.