Sauberkeit war noch nie so anspruchsvoll wie heute: Verschärfte Umweltauflagen, strengere Reinigungskriterien und die passende Auswahl an Reinigungsmitteln stellen sowohl Dienstleister als auch Eigenreinigungsbetriebe vor neue Herausforderungen. Besonders die Wahl des richtigen Reinigungsmittels spielt dabei eine zentrale Rolle. Jahrzehntelang galten tensidhaltige Produkte als das Maß der Dinge, doch inzwischen drängen immer mehr tensidfreie Alternativen auf den Markt. In diesem Artikel zeigen wir, ob sie wirklich halten, was sie versprechen und ob sie herkömmlichen Reinigern in puncto Leistung ebenbürtig oder gar überlegen sind.
Tenside, auch waschaktive Substanzen genannt, sind organische chemische Verbindungen, die in nahezu allen Reinigungs- und Pflegemitteln erhalten sind. Sie spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Schmutz, Fett und Öl von Oberflächen zu lösen. Ein Tensidmolekül besteht aus zwei Teilen: einem hydrophoben (wasserabweisend) und einem hydrophilen (wasserliebenden) Teil. Diese besondere Struktur ermöglicht es, Stoffe miteinander zu verbinden, die sich normalerweise nicht mischen lassen, wie Fett und Wasser. Der hydrophobe Teil des Moleküls haftet am Schmutz, während der hydrophile Teil sich mit dem Wasser verbindet. So wird der Schmutz eingeschlossen und kann beim Abspülen mühelos entfernt werden. Neben ihrer reinigenden Wirkung haben Tenside auch Einfluss auf die Schaumbildung, die Verteilung des Reinigungsmittels und die Benetzung von Oberflächen. Allerdings geraten herkömmliche, tensidhaltige Reiniger zunehmend in die Kritik, da sie Umwelt und Gewässer belasten könnten und teilweise schwer biologisch abbaubar sind.
Die Verwendung von Tensiden ist nicht allein auf Reinigungsmittel beschränkt. Sie kommen oft in Prozessen zum Einsatz, die die Herstellung von Systemen wie Emulsionen, Schäumen oder Kolloiden erfordern. In der Lebensmittelindustrie werden Tenside beispielsweise als Emulgatoren eingesetzt, etwa in Molkereiprodukten oder Backwaren, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten. In der chemischen Industrie dienen sie als Bestandteil bei der Herstellung von Farben, Klebstoffen oder Schaumbildnern. Auch in der Landwirtschaft kommen sie zum Einsatz, beispielsweise in Pestiziden und Düngemitteln, um deren Wirksamkeit und Haftung zu verbessern. Und dies sind nur einige Beispiele, Tenside finden noch in zahlreichen weiteren Bereichen vielfältige Anwendung, wie:
Tensidfreie Reiniger kommen ganz ohne klassische waschaktive Substanzen aus. Stattdessen setzen sie auf spezielle Wirkstoffkombinationen wie Alkohole, Enzyme oder eigens entwickelte Polymere, die Schmutz auf physikalischem Wege lösen. Anders als herkömmliche Reiniger emulgieren sie Fett oder Schmutz nicht, sondern lösen die Partikel elektrostatisch, binden sie und nehmen sie beim Wischen auf. Das Ergebnis ist eine besonders gründliche, streifenfreie Reinigung ohne Rückstände und mit deutlich weniger Nacharbeit. Da tensidfreie Reiniger keine Schichten auf Oberflächen hinterlassen, wird auch die Wiederverschmutzung minimiert, ein großer Vorteil in Bereichen, in denen Sauberkeit besonders wichtig ist, zum Beispiel auf Glas, Edelstahl oder empfindlichen Arbeitsflächen.
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Tensidfreie Reinigungsmittel eignen sich hervorragend überall dort, wo rückstandsfreie Sauberkeit und Materialschonung gefragt sind. Besonders auf empfindlichen oder hochwertigen Oberflächen wie Naturstein, Glas oder Edelstahl zeigen sie ihre Stärken. Da sie keine Schichten aufbauen, bleibt der natürliche Glanz erhalten, und es entsteht kein Film, der zu Wiederverschmutzung führen könnte. Auch auf Bodenbelägen überzeugen sie durch ihre schonende Wirkung und tragen dazu bei, die Lebensdauer der Materialien zu verlängern. Darüber hinaus sind tensidfreie Reiniger ideal für textile Oberflächen wie Teppiche oder Polster, bei denen sich Verschmutzungen häufig aus Staub oder alltäglichen Rückständen zusammensetzen – jedoch selten aus Fetten. Ebenso bewähren sie sich in Sanitärbereichen und auf Glas- oder Spiegelflächen, wo sie streifenfreie Ergebnisse liefern, und keine Rückstände hinterlassen.
Fazit:
Tenside spielen in der Reinigung eine wichtige Rolle, doch der Einsatz sollte wohldosiert und bewusst erfolgen. Die Entscheidung zwischen tensidhaltigen und tensidfreien Reinigern ist keine Frage von „besser oder schlechter“, sondern von Einsatzbereich und Anspruch. Während klassische Reiniger mit Tensiden bei hartnäckigen, fettigen Verschmutzungen nach wie vor unschlagbar sind, bieten tensidfreie Alternativen klare Vorteile in puncto Rückstandsfreiheit, Oberflächenschonung und Umweltverträglichkeit. Besonders dort, wo Sauberkeit und Materialschutz gleichermaßen gefragt sind, können sie ihre Stärken voll ausspielen. Unser Head of Security, Emilio, sieht die tensidfreien Reiniger vorne, wie auf dem Titelfoto zu sehen ist.
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